Natur und Ort im Osterzgebirge

 

 

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Pretzschendorf (ˈPrɛtʃendorf) ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Klingenberg im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Im Jahr 1337 wurde (Ober-)Pretzschendorf erstmals als Preczindorf urkundlich erwähnt.

1551 wird hier ein Rittergut genannt.[2] Bis ins 19. Jahrhundert existierten die beiden Orte Ober- und Niederpretzschendorf. Oberpretzschendorf hatte wiederum einen Ortsteil Kleinpretzschendorf. Während der Zeit der Pest in Europa starben 762 Einwohner Pretzschendorfs. 1732 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, deren Bau mit der Fertigstellung des Kirchturms 1734 endete. Das erste Schulhaus wurde 1828 errichtet, davor existierte bereits seit 1539 ein kirchliches Schulhaus im Ort.

Als ersten Gemeindevorstand wurde, nach der Einführung der Landgemeindeordnung 1839, der Oberrichter Johann Samuel Lietscher gewählt. Ober- und Niederpretzschendorf gehörten bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Freiberg.[3] 1856 kamen beide Orte zum Gerichtsamt Frauenstein und nach Trennung von Justiz und Verwaltung 1875 zur Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde.[4] Im Jahr 1887 schlossen sich Ober- und Niederpretzschendorf zur Gemeinde Pretzschendorf zusammen.

Während des Ersten Weltkrieges verloren 83 Soldaten der Kirchgemeinde Pretzschendorf ihr Leben. Im Zweiten Weltkrieg wurden 85 Gefallene, Vermisste oder in Gefangenschaft Verstorbene registriert. Zudem wurden die 1900 geweihten Bronzeglocken 1942 eingeschmolzen. Zwischen 1898 und 1971 führte durch Pretzschendorf die Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz–Frauenstein mit zwei Stationen im Ort. Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Pretzschendorf im Jahr 1952 zum Kreis Dippoldiswalde im Bezirk Dresden, der ab 1990 als sächsischer Landkreis Dippoldiswalde fortgeführt wurde und im Jahr 1994 zum Weißeritzkreis bzw. 2008 zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge kam.

Die bis 31. Dezember 1998 bestehende Gemeinde Pretzschendorf mit den Ortsteilen Friedersdorf, Pretzschendorf und Röthenbach wurde am 1. August 1973 durch die Eingemeindung von Friedersdorf und Röthenbach gegründet.[5] Seit 1. Januar 1999 gehörten die Orte Colmnitz und Klingenberg[6] zur Gemeinde Pretzschendorf mit etwa 4.000 Einwohnern.

Die Überreste des alten Rittergutes wurden 2004 abgerissen. Am 31. Dezember 2012 erfolgte der Zusammenschluss von Pretzschendorf und Höckendorf zur Gemeinde Klingenberg.[7]

Quelle: Wikipedia vom 08.11.2020

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