Es wird angenommen, dass die Burg und Stadt Frauenstein Ende des 12. Jahrhunderts vom Meißner Markgrafen Dietrich dem Bedrängten (Regierungszeit 1195-1221) als strategischer Vorposten gegen Böhmen und zur Sicherung der Handelsstraße von Freiberg über den Pass von Klostergrab (heute Hrob) nach Teplitz gegründet wurden. Im Jahr 1218 wird in einer Erklärung des Bischofs Bruno II. von Meißen (der von 1209 bis zu seinem Tod im Jahr 1228) einen Priester namens Heinricus von Vrounsten erwähnt. Im Jahr 1272 wird von einem "Castrum Vrowenstein" berichtet und im Jahr 1329 wird vom "hus zu Vrouwenstein" gesprochen. Im vergangenen Jahr waren die Burggrafen von Meißen nachweislich Eigentümer der Veste. Im Jahr 1426 wurde sie von Heinrich X. von Plauen, Herr auf Petschau und Königswart (gest.) als meißnisches Lehen übernommen. Im Jahr 1446 oder 1447 stammte er aus der Familie von Reuß, aber es gab Erbstreitigkeiten mit diesem, was dazu führte, dass Kurfürst Friedrich den Sanftmütigen (regierte von 1428 bis 64), Frauenstein erobert und das Lehen in Eigentum genommen hatte. Unter dem Wettiner wurde die Burg 1457 wieder in Ordnung gebracht und zur Hofhaltung hergerichtet. 1473 veräußerten die anfangs gemeinsam die Geschicke Sachsens bestimmenden Brüder Ernst und Albrecht sie an Caspar von Schönberg, so dass sie nun von 1647 zur Schönbergischen Domäne Sayda mit Purschenstein gehörte. Während sie seit Ende des 16. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt war, verfiel sie allmählich und wurde schließlich durch den Stadtbrand von 1728 zur Ruine. Unterhalb davon ließ Heinrich von Schönberg (1549-1616) ein repräsentatives Renaissanceschloss vom kurfürstlichen Baumeister Hans Irmisch (1526-97) errichten. Im Jahr 1647 erwarb Johann Georg I., der von 1611 bis 1956 regierte, die Herrschaft von den Schönbergern und nutzte das Schloss als Residenz des kurfürstlichen Amtes. Es erlitt erhebliche Schäden durch Feuer im Jahr 1728 und 1814, wurde jedoch regelmäßig repariert. Von Ende des 19. Jahrhunderts bis 1951 gab es dort ein Amtsgericht, ein Forstrentamt und Wohnungen. Zwischen 1943 und 1945 wurden auch Dresdner Kunstschätze hierher ausgelagert. Während der DDR war es ein Ferienlager für Kinder und seit 1954 ein Heimatmuseum. -
Die Gemeinde, die unter dem Schutz der Burg errichtet wurde, lag ursprünglich am Ostfuß des Schlossberges im Tal des Kuttelbaches und wurde am 22. Mai 1411 von Heinrich I. von Hartenstein, dem Burggrafen von Meißen (gest. Die Stadtrechte wurden im Jahr 1426 verliehen. Erst im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts wurde die geplante Siedlung auf der großzügigen Hochfläche errichtet. Die Burg wurde mit einer Ringmauer umgeben und mit vier Toren versehen. Seit geraumer Zeit ist nur der Grundriss des alten Stadtbilds erhalten geblieben, da Frauenstein bei einem Brand am 3. Oktober 1869 nur das Südviertel und einige Gebäude im Westteil zerstört wurde. Das Rathaus auf dem Markt und die Kirche mit der Silbermannorgel, die im Jahr 1483-90 errichtet wurde, sowie 86 Wohngebäude wurden ebenfalls von den Flammen zerstört. Daraufhin bekam das Dorf seine heutige Form. Im Jahr 1898 wurde eine Zweigbahn mit einer Länge von 19,7 Kilometern von Klingenberg-Colmnitz in Betrieb genommen, jedoch wurde sie 1974 beendet. Seit dem Jahr 1974 hat Frauenstein eine staatliche Anerkennung als Erholungsort erhalten. Die Friedhofskapelle, die am nördlichen Ende der Hospitalgasse liegt und Ende des 14. Jahrhunderts als ursprüngliche Stadtkirche erbaut wurde, wurde um 1616 erneuert und hat ein Schindeldach.
Blick auf die Burgruine
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Schloss Frauenstein
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Marktplatz Frauenstein
Von Jörg Blobelt - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=62262869
Quelle. Deutscher Wikipedia Artikel "Frauenstein", Stand: 05.03.2022